Mobilfunk per App: Ein neuer Trend

Der Dschungel an Mobilfunktarifen ist dicht, doch der Kunde will es unkompliziert. App-basierte Tarife sind die Lösung.

Es könnte so einfach sein, ist es aber oft nicht. Sind wir ehrlich: Was genau soll ein Mobilfunkvertrag eigentlich bieten? Ja, der Trend geht nicht gerade in Richtung der normalen Telefonie, dennoch ist eine Allnet Flat eine wunderbare Sache – es könnte ja sein, dass man wirklich mal länger telefonieren muss und die Sprachnachricht nicht taugt.

Kein Zweifel: Der Trend geht in Richtung Selbstbestimmung. Kein Mensch möchte mehr bei einer Hotline anrufen oder dazu gezwungen sein, den jeweiligen Shop zu besuchen. Kann man machen, aber Self Service ist bequemer und schneller – eben online. Wir stellen dir einige der beliebtesten App-basierten Tarife vor.

freenet FUNK: Der Vorreiter

Es klang ein wenig wie ein Donnerschlag, als freenet FUNK ( iOS | Android) das Licht der Welt erblickte, denn einen solchen Tarif gab es in Deutschland so bis dato nicht. Kein Schnickschnack, keine Hotline und keine Bürokratie. Man muss sich nur eine App runterladen, die SIM bestellen und schon gibt es unlimited Datenvolumen für 99 Cent pro Tag. Pro Tag? Genau!

FUNK setzt auf eine Steuerung per App. Nach dem Download ist nur ein PayPal-Account zu hinterlegen und es kann losgehen. Zudem ist ein Account bei WhatsApp ratsam, da der Service über diesen Messenger abgewickelt wird.

Die SIM wird teilweise innerhalb eines Tages geliefert und der Kunde hat die Wahl zwischen Unlimited-Volumen für 99 Cent, dem Tarif mit 1 GB für 69 Cent oder einer Pause (inklusive Allnet- sowie SMS Flat) für 29 Cent.

Gerade die Pause ist spannend und diese ist für 30 Tage im Kalenderjahr sogar kostenlos, erst danach werden die 29 Cent fällig. Einzigartig ist dazu die Möglichkeit, sich täglich entscheiden zu können, welchen Tarif man buchen möchte – zeitgleich haben die Nutzer die Wahl, den Tarif jeden Tag kündigen zu können. Das ist das Höchstmaß an Flexibilität.

fraenk: Congstar steigt mit ein

Knapp ein Jahr lang beackerte FUNK den Markt alleine, dann stieg Congstar mit ein und präsentierte fraenk ( iOS | Android). Auch hierbei handelt es sich um einen Handytarif, der auf einer App aufsetzt. Diese Variante des Mobilfunktarifs erfreut sich aktuell großer Beliebtheit, da die Bestellung enorm einfach ist. Keine Hotline, kein persönlicher Kontakt, keine Warteschleifen.

Im Gegensatz zu FUNK bietet fraenk einen einzelnen Tarif an. Für 10 Euro pro Monat (monatlich kündbar) kannst du dir 5 GB im Netz der Telekom buchen. Mit dabei sind eine Allnet Flat sowie die SMS Flat, die keiner braucht, die aber auch nicht schadet. Ein weiterer Unterschied ist die Übertragungsrate, die hier bei 25 Mbit liegt. EU Roaming ist mit an Bord.

Während die Steuerung nahezu identisch ist, unterscheiden sich beide Tarife komplett in ihrem Inhalt. FUNK spricht die Vielsurfer an, fraenk richtet sich an den durchschnittlichen Nutzer, dem 5 GB ausreichen. Wer nachbuchen will, muss 5 Euro für weitere 2 GB auf den Tisch legen. Denn eine Drosselung gibt es nicht, der Tarif ist ohne Nachbuchung tot.

Wem WhatsApp nicht gefällt, der kann hier auf den integrierten Chat bauen, den Congstar installiert hat. Dieser interagiert unfassbar häufig, wenn du eine Anfrage stellst und auf einen menschlichen Berater wartest. Und auch die App hat noch Luft nach oben, denn hier fehlt zum Beispiel die Möglichkeit, mit einem Klick zu kündigen. Ansonsten ist fraenk einen Blick wert.

freenet FLEX: Angriff auf die breite Masse

Nachdem FUNK die Revolution der Tarife angestoßen hatte, wollte man bei freenet mehr. Die unglaublich positive Resonanz der Community sorgte dafür, dass mit FLEX ( iOS | Android) ein weiterer Tarif aus dem Boden gestampft wurde. Natürlich basiert auch dieser Handytarif auf einer App.

Rein technisch gibt es keinerlei Unterschiede zu FUNK. Nach dem Download der App erhält der Kunde die SIM-Karte und kann sofort loslegen. Der Service läuft über WhatsApp und alle weiteren Einstellungen können direkt über die App vorgenommen werden. Auch hier gibt es keine Werbeanrufe, keine Warteschleifen in einer Hotline oder versteckte Kosten.

FLEX bedeutet Flexibilität im Netz der Vodafone. Gleich drei Tarife stehen zur Wahl: 7 GB für 10 Euro, 12 GB für 15 Euro und 20 GB für 20 Euro. Flexibilität bedeutet bei diesem Tarif auch, dass der Tarif monatlich gekündigt und gewechselt werden kann. Hier ist ein bisschen Weitsicht gefragt, aber die Möglichkeit gefällt sehr.

Wie bei den beiden Konkurrenten sind die Allnet Flat und die SMS Flat integriert und die mobilen Daten können natürlich auch im Ausland genutzt werden. Die Abrechnung läuft via PayPal. FLEX ist einfach, simpel und so, wie es sein soll. Praktisch: Eine Drittanbietersperre ist von Beginn an eingestellt und deine Rufnummer kannst du mitbringen.

satellite: Nur für genügsame Telefonierer geeignet

Der Provider sipgate mischt mit satellite ( iOS | Android) ebenfalls bei den App-basierten Tarifen mit. Die Anwendung richtet sich allerdings nur an Nutzer, die sich mit sehr wenigen Inklusivleistungen begnügen. Im Basistarif sind immerhin 100 Freiminuten inklusive, die du im Inland und in mehr als 60 weiteren Ländern nutzen kannst. Die entsprechende Länderliste findest du hier.

Die Tarifvereinbarung läuft nach 30 Tagen aus und ist komplett kostenlos. Ja, du hast richtig gelesen: Es ist weder eine Anschlussgebühr noch eine Grundgebühr fällig. Auch eine SIM-Karte ist bei satellite nicht erforderlich. Sollten dir 100 Freiminuten nicht ausreichen, bietet sich die Premium-Variante an. Diese kostet allerdings 4,99 Euro im Monat.

Allerdings hat das Ganze einen Haken: Damit du über satellite telefonieren kannst, muss dein Smartphone auf eine aktive Internetverbindung zugreifen. Ob du diese über ein WLAN-Netzwerk oder über eine zweite SIM-Karte herstellst, bleibt dir überlassen.

Und das wars noch nicht mit den Einschränkungen: Der Tarif von sipgate beinhaltet keine Frei-SMS und auch ein Datenvolumen bekommt man nicht zur Verfügung gestellt. Letzteres könnte sich allerdings laut dem Anbieter in absehbarer Zeit ändern.

Vodafone Smart Business Digital: Der App-Tarif für Geschäftskunden

Du hast dein eigenes Business und bist auf der Suche nach einem Handytarif per App, der noch dazu wenig kostet? Dann hat Vodafone möglicherweise die optimale Lösung für dich. Mit dem Angebot „Smart Business Digital“ erhältst du hochkarätige Leistungen zu einem niedrigen Preis. Alles, was du dafür brauchst, ist die „MeinVodafone“-App ( iOS | Android).

Für nur 17 Euro (netto) bekommst du von Vodafone eine Allnet Flat für Telefonie und SMS im Inland sowie 10 GB Datenvolumen, dank dem du unterwegs mit feinster LTE-Qualität surfen kannst. EU-Roaming ist natürlich ebenfalls inklusive. Kostenpflichtige Zusatzleistungen wie eine Erweiterung deines Datenkontingents oder das beliebte EU-Minutenpaket kannst du optional dazu buchen.

Übrigens: Bei Fragen und Problemen kannst du weiterhin den Kundensupport von Vodafone in Anspruch nehmen. Allerdings verlagern sich sämtliche Serviceleistungen in die Welt von MeinVodafone. Ein persönlicher Service-Agent kostet dich 5 Euro zusätzlich.

Abzüge gibt’s dagegen für die Tatsache, dass Bestandskunden in die Röhre gucken. Das Angebot richtet sich nämlich ausschließlich an Neukunden.

Fazit: Einfacher geht es nicht

FUNK ist weiterhin einzigartig und kann im Grunde nicht mit fraenk, FLEX und Co. verglichen werden. Alle drei Tarife verbindet, dass es nur eine App benötigt, um den Tarif buchen zu können. Demnach bieten alle drei Varianten den Vorteil, relativ unabhängig agieren zu können und nicht auf weiteren Service angewiesen zu sein. Das ist wohl zeitgemäß!

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