Apps, die die Welt wirklich besser machen

Apps sind auch im Gesundheitsbereich wichtig - und Google prescht derzeit einfach mal vor, das Leben einiger Menschen verbessern zu wollen.

Caschy: Apps, die die Welt wirklich besser machen
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    Der technische Fortschritt begeistert nicht nur viele Nutzer, die ihr Leben mit technischen Hilfsmitteln vereinfachen können, indem sie alles im Smartphone verwalten können. Der Fortschritt bietet auch Menschen eine Chance, die bisher nicht in vollem Umfang an allem teilhaben können.

    Das haben wir neulich schon einmal angeschnitten. Ob Screenreader oder eine App, die Geschichten in Gebärdensprache erzählt - es sind diese Dinge, die zeigen, dass technischer Fortschritt eben nicht nur immer der Unterhaltung dient.

    Google hat nun zwei neue Produkte auf den Markt gebracht, die ebenfalls in diese Kerbe schlagen. Zwei Apps, um genauer zu sein - sie richten sich an Menschen, die schlecht oder gar nicht hören können.

    Bei der ersten App handelt es sich um einen Hörverstärker, der empfangene Sounds quasi verstärkt und im Zusammenspiel mit Kopfhörern verwendet wird.

    Die App stimmt Mikrofon und Soundausgabe so ab, dass sie eben optimiert für Schwerhörige über das Gerät kommen. So kann man mehr mitbekommen, was vor allem bei Unterhaltungen in schwierigen Umgebungen hilfreich sein dürfte.

    Die Audioverstärker-App von Google kann kostenlos im Google Play Store geladen werden, Android 9.0 Pie ist allerdings Voraussetzung. Google plant zudem, die App künftig auf Pixel-Smartphones vorinstalliert auszuliefern. Sie funktioniert aber auch auf Smartphones anderer Hersteller.

    Automatische Transkription heißt die zweite App von Google. Wie der Audioverstärker wurde auch sie schon 2018 vorgestellt, ist aber erst jetzt verfügbar. Dies allerdings auch noch als Beta, man darf also nicht davon ausgehen, dass sie bereit zu 100 Prozent fehlerfrei funktioniert.

    Die App kann für taube Menschen extrem hilfreich sein, auch wenn das Gegenüber keine Gebärdensprache beherrscht. Sie kann nämlich eines besonders gut: Zuhören. Und das Gesprochene wird dann einfach auf dem Display als Text dargestellt, zum mitlesen.

    Audiotranskription quasi. Jedoch nicht zur automatischen Transkription von Audiodateien, sondern eben live im Gespräch.

    Die App zeigt dem Zuhörer auch, aus welcher Richtung sie gerade Stimmen empfängt, sodass der Nutzer das Mikrofon in entsprechende Richtung halten kann, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

    Vor allem in einer Gruppe, in der mehrere Menschen gleichzeitig reden, kann diese Positionierung viel wert sein.

    Der Nutzer kann sogar eine Tastatur aufrufen, um seinem Gegenüber zu antworten. Bei Gehörlosen ist es oft so, dass sie mit dem Sprechen Probleme haben, die Sprache basiert ja auf dem, was man hört. Hier wurde also mitgedacht.

    Die App ist noch in der Beta und auch nur für Android verfügbar. Man braucht aber nicht viel Phantasie, um das Ganze weiter zu spinnen.

    So eine Funktion auf einem stationären Smart Display - welche es von Google ja bereits gibt - und schon könnte man in Einrichtungen mit Gehörlosen eine große Barriere mit sehr geringem Aufwand entfernen - und das in bereits 70 Sprachen.

    Aktuell sind die beiden Apps Audioverstärker und Automatische Transkription nur für Android verfügbar.

    Während Google mitteilt, dass man sich auch erst einmal auf das eigene Betriebssystem konzentriert, möchte man nicht ausschließen, dass jene Apps auch einmal für iOS veröffentlicht werden.

    Heute benötigt die App noch eine aktive Internetverbindung, aber auch das wird mittelfristig der Vergangenheit angehören. Machine Learning ist das Stichwort und an dieser Stelle sind Smartphones bereits drauf und dran, dies direkt auf dem Gerät zu erledigen.

    Nicht minder spannend ist eine neue Funktion, die der Google Assistant auf Smart Speaker bringt. Einen Live-Dolmetscher. Hat jemand Babelfish gesagt? Die Funktion, die schon länger auf Smartphones via App zur Verfügung steht, wird auf dem Smart Speaker auf eine ganz andere Ebene gehoben.

    Sprachbarrieren? Nicht, wenn man einen Google-Home-Lautsprecher hat. Man bittet den Assistant, in einer Sprache zu helfen ("OK Google, hilf mir spanisch zu sprechen"), daraufhin wird der Dolmetscher-Modus aktiviert.

    Man führt eine Unterhaltung, jeder in seiner eigenen Sprache, der Google Assistant übersetzt jeweils in die andere Richtung. Das funktioniert schon ausgesprochen gut, wenn man ein bisschen mitspielt und nicht allzu komplizierte Satzstellungen verwendet.

    Die Übersetzung kommt auch prompt, man hat quasi keine Wartezeit.

    Das ist eine Funktion, die Menschen so viel weiter bringen könnte, wenn sie ordentlich genutzt wird. Auch hier muss man sich nur mal Einrichtungen vorstellen, in denen es eben öfter zu Sprachproblemen kommt.

    Eine günstigere Lösung als über den Google Assistant, der für viele Belange völlig ausreichend sein wird, wird man da nicht finden.

    Aber selbst im privaten Umfeld lässt sich so etwas perfekt nutzen. Man muss nur mal an eine Airbnb-Unterkunft im Ausland denken - oder ausländischen Besuch in den eigenen vier Wänden.

    Ist doch schon eine Ecke angenehmer, einfach reden zu können, anstatt sich mit Händen und Füßen und mit Wörterbuch bewaffnet dem Gespräch zu stellen.

    Technik wird in Zukunft dafür sorgen, dass wir es in allen Lebensbereichen und auch allen Lebenslagen einfacher haben. Für Nutzer dieser Angebote ist so etwas unbezahlbar, ein echter Zugewinn an Lebensqualität.

    Finja

    Finja liebt gut gemachte Anwendungen und kennt (so gut wie) jede App. Wenn Sie nicht das Smartphone ihrer Freundin einrichtet, soll sie gerüchteweise auch mal in der analogen Welt unterwegs sein.

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