Neues Smartphone: Das Xiaomi Mi Mix 3
Das Xiaomi Mi Mix 3 bringt eine Besonderheit mit sich: Denn dieses Smartphone setzt auf einen Slider und verzichtet auf Ränder.
Das Xiaomi Mi Mix 3 bringt eine Besonderheit mit sich: Denn dieses Smartphone setzt auf einen Slider und verzichtet auf Ränder.
Der chinesische Hersteller Xiaomi, der mittlerweile auch in Europa ( zum Beispiel bei freenet Mobilfunk) seine Fühler ausgestreckt hat, hat mit dem Mi Mix 3 ein neues Smartphone vorgestellt. Ein sehr interessantes Gerät, nicht nur wegen des Preises. Top-Ausstattung und mal wieder eine Besonderheit – das Gerät präsentiert sich nämlich als Slider-Phone.
Durch den Slide-Mechanismus, der magnetisch realisiert wird, steht die gesamte Vorderseite für das Display zur Verfügung. Ganz ohne Notch. Die Ränder oben und unten sind super schmal, an den Seiten sowieso.
Die Frontkamera, ein Dual-Kamera-Setup mit 24 und 2 Megapixeln, kommt erst zum Vorschein, wenn man sie auch tatsächlich benötigt. Das bringt neben dem Vorteil des vollflächigen Displays eventuell auch einen in Sachen Privatsphäre. Selbst wenn man sich Malware einfangen sollte, die Zugriff auf die Frontkamera erhält, ist nichts zu sehen, solange der Slider zu ist.
Der Slide-Mechanismus ist aber nicht nur für die Nutzung der Frontkamera gedacht. Man kann über ihn auch Anrufe annehmen oder ihn mit Funktionen belegen, die dann ausgeführt werden, wenn man den Mechanismus betätigt.
In Spielen gibt es sogar noch einmal eine Sonderfunktion für den Slider, hier kann man schnell auf Bildschirmaufnahmen zugreifen oder Benachrichtigungen während des Spielens deaktivieren.
Xiaomi hat hier mitgedacht und eben nicht nur die Kamera versteckt. In Sachen Haltbarkeit zeigte der Slider bei 300.000 Betätigungen in Labortests keinen Verschleiß.
Das Display selbst misst 6,39 Zoll in der Diagonalen und löst 2.340 x 1.080 Pixel auf. Gefertigt wird das AMOLED-Display von Samsung, die Qualität sollte entsprechend hoch sein. Das Seitenverhältnis beträgt 19,5:9, was das Gerät trotz der groß klingenden Diagonalen durchaus handlich macht.
12 + 12 Megapixel Kameras gibt es auf der Rückseite. Nicht die höchste Auflösung, aber eine, die es offenbar in sich hat. Satte 108 Punkte kann das Mi Mix 3 im Fotobenchmark von DxOMark holen und sticht damit auch so manches Smartphone aus, das wesentlich teurer ist.
Gerade im Low-Light-Bereich kann das Mi Mix 3 mit seiner 4-Achsen-Bildstabilisierung (OIS) punkten. Den Rest erledigt AI, um Bildern das zu verleihen, was man im Ergebnis dann auch sehen möchte. AI kann hier in Videos sogar selbst passende Musik zu den Bewegungen im Video bereitstellen.
Auch die Frontkamera ist bestens für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen geeignet. "Super Pixel Technologie" wird das Vereinen mehrerer Pixel zu einem von Xiaomi genannt. Kennt man auch von anderen Smartphones – und das funktioniert ganz gut. Gerade bei Dunkelheit sorgt diese Methode für wesentlich bessere Bilder.
An der Rückseite findet man neben der Kamera auch noch den Fingerabdruckscanner. Sehr unauffällig, da er in der Gehäusefarbe gehalten ist. Die Rückseite besteht aus Keramik und ist an allen vier Seiten nach hinten abgerundet. Das sorgt für ein angenehmes Anfassgefühl ohne harte Kanten.
Der Rahmen beherbergt ebenfalls eine Besonderheit, einen extra Button zum Aufruf des Assistenten. In diesem Fall Xiaomis eigener Assistent, man kann aber davon ausgehen, dass bei einem Vertrieb im Rest der Welt an diese Stelle auch der Google Assistant treten kann, denn Xiaomis Assistent beherrscht bislang nur Chinesisch. Das dafür aber mittlerweile in sieben Dialekten.
Unter der Haube kommt der für High-End-Smartphones mittlerweile übliche Snapdragon 845 zum Einsatz. Diesem stehen – je nach Variante des Smartphones – bis zu 10 GB RAM zur Seite. Mehr als so mancher PC verbaut hat.
Einen Nachteil bringt so ein Slider-Mechanismus aber auch mit sich. Er benötigt Platz. Platz, der an anderer Stelle fehlt, in diesem Fall wohl beim Akku. 3.200 mAh bietet das Mi Mix 3, gemessen an der Gerätegröße ist das nicht viel.
Dafür lässt sich der Akku schnell aufladen, außerdem legt Xiaomi sogar ein 10 Watt Ladepad bei, um das Smartphone kabellos laden zu können. Insgesamt also ein schon sehr voll ausgestattetes Smartphone.
Für eine internationale Verfügbarkeit hat Xiaomi noch keine konkreten Details genannt, nur dass das Mi Mix 3 auch außerhalb von China verfügbar sein wird. Insofern ist es auch schwierig, einen Preis zu nennen, da man sich nicht 1:1 an den Preisen in China orientieren kann.
Dort geht es nämlich bereits ab umgerechnet 409 Euro los, dafür bekommt man die Version mit 128 GB Speicher und 6 GB RAM. Die Spezial-Version mit 512 GB Speicher und 10 GB RAM wird für umgerechnet rund 620 Euro angeboten – das ist durchaus günstig.
Definitiv ein Smartphone, das man im Auge behalten sollte, wenn man den Einheitsbrei nicht mehr sehen kann, den einige Hersteller so abliefern. Klar, auch hier findet man keine riesigen Innovationen, aber wenigstens mal wieder einen anderen Ansatz, der auch nicht den Anschein macht, als wäre er nicht durchdacht.