Im Test: Das Huawei P30 lite
Muss ein Smartphone um die 1.000 Euro kosten? Caschy sagt: Nein. Denn vielleicht reicht auch das Huawei P30 lite.
Muss ein Smartphone um die 1.000 Euro kosten? Caschy sagt: Nein. Denn vielleicht reicht auch das Huawei P30 lite.
Im März galt Huaweis volle Aufmerksamkeit den beiden Smartphone-Modellen Huawei P30 und Huawei P30 Plus. Die Flaggschiff-Modelle von Huawei für diesen Sommer.
Aber nicht jeder benötigt ein High-End-Smartphone, das weiß natürlich auch Huawei. So kommt es, dass die lite-Modelle des Herstellers zu den erfolgreichsten Smartphones von Huawei zählen, was den schieren Absatz der Geräte angeht.
Ein lite-Modell der aktuellen Top-Serie darf da natürlich nicht fehlen, das hat Huawei mit dem P30 lite nun nachgereicht. Im großen und Ganzen handelt es sich dabei um das Smartphone, das in anderen Ländern als Huawei Nova 4e verkauft wird, in etwas abgewandelter Form allerdings.
Während man zwar technisch im Vergleich ein paar Abstriche machen muss, schlägt sich das vor allem im Preis nieder. Ein Huawei P30 lite kostet deutlich weniger als die Hälfte der Spitzenmodelle und ist damit auch als Einsteiger-Handy super geeignet. Da darf man sich ruhig einmal fragen, welche Funktionen man überhaupt häufig in einem Smartphone benötigt und ob diese nicht vielleicht ausreichend auch in einem lite-Modell vorhanden sind.
Aber lassen wir doch einfach mal die technische Fakten sprechen. Ein 6,15 Zoll Display ist im P30 lite verbaut. 2.312 x 1.080 Pixel liefern fast die gleiche Auflösung wie man sie im P30 Pro auf 6,47 Zoll Diagonale vorfindet (2.340 x 1.080 Pixel). Allerdings handelt es sich um ein LTPS-Panel, beim Pro-Modell gibt es das von Haus aus wesentlich preisintensivere OLED-Display.
Eine Aussparung hat das Display für die Frontkamera, diese läuft in Tropfenform vom oberen Rahmen hinein. Ein größerer Unterschied zum P30 Pro zeigt sich ebenfalls beim Display, im P30 lite ist an dieser Stelle nämlich kein Fingerabdruckscanner zu finden. Jener ist an der Rückseite platziert, so wie es sich seit Jahren – nicht für jeden, aber doch für sehr viele – bewährt hat.
Wirft man einen Blick unter die Haube, sind auch dort Unterschiede zu erkennen. Statt des starken Kirin 980 SoC kommt hier ein Kirin 710 zum Einsatz, ein typisches Mittelklasse-SoC, das aber durchaus leistungsfähig ist.
Beim Kirin 710 liefern vier Kerne je 2,2 GHz und vier Kerne je 1,7 GHz. Das sollte für normale Smartphone-Tätigkeiten vollkommen ausreichen, ebenso wie die 4 GB RAM, die zur Verfügung stehen.
Nicht ausreichen könnten hingegen für jeden die 128 GB Speicher, wobei man auch sagen muss, dass dies schon sehr fair dimensioniert ist. Der Speicher lässt sich aber noch einmal um bis zu 512 GB erweitern, sofern man eine entsprechend dimensionierte microSD-Karte einsetzt.
Viel Speicherplatz könnte man unter Umständen benötigen, wenn man viel mit der Kamera macht. Zwar kommt hier keine Quad-Kamera wie beim P30 Pro zum Einsatz und auch auf den 5-fach optischen Zoom muss man verzichten. Aber das P30 lite hat eine Triple-Cam, die ebenfalls für verschiedene Aufnahme-Modi sorgt.
48 + 8 + 2 Megapixel stehen für Aufnahmen zur Verfügung, außerdem gibt es einen Blitz, der über eine Farbtemperaturbestimmung verfügt und entsprechend ausleuchtet.
Die 24 Megapixel-Frontkamera nutzt bei Dunkelheit einen sogenannten Display-Blitz, das Display leuchtet zum Zeitpunkt der Aufnahme von Selfies dann extrem hell auf und leuchtet das Gesicht aus.
Nein, die Kamera kann nicht mit der Kamera des Huawei P30 Pro mithalten, da braucht man keinem etwas vorzumachen. Aber sie wird auch keinen Pixelbrei liefern. Man muss gerade bei der Kamera sehr gut abwägen, was man benötigt.
Teilt man Bilder hauptsächlich in Social Networks, ist auch die Kamera eines P30 lite völlig ausreichend – und auch für farbfrohe Ausdrucke langt sie locker. Nur Wunder sollte man eben nicht erwarten.
Ganz ehrlich: Heute ist es doch so, dass bei normalem Licht fast alle Kameras gute Fotos machen. Und es kommt ja auch auf den an, der die Fotos schießt.
Der Akku besitzt eine Kapazität von 3.340 mAh, geladen wird er über einen USB-C-Anschluss, Huawei spart hier glücklicherweise nicht an der falschen Stelle.
Huawei-Smartphones sind bekannt dafür, dass die Akkus recht lange durchhalten, teilweise ist das aber auch einem sehr aggressiven Stromsparmodus geschuldet. Auf jeden Fall wird der Akku passend sein, um nicht ständig auf der Suche nach einer Lademöglichkeit zu sein.
NFC ist an Bord, WLAN ac wird unterstützt, das gilt auch für Bluetooth 4.2 und aptX. Als System kommt Android 9 zum Einsatz, überzogen von EMUI 9, Huaweis ganz eigener Interpretation von Android, die aber teilweise auch sehr nützliche Zusatzfunktionen bietet.
Verfügbar wird das Huawei P30 lite ab dem 8. Mai sein. 369 Euro ruft Huawei für die Farben Peacock Blue, Midnight Black und Pearl White auf, angesichts der Ausstattung kein überzogener Preis. Für Vorbesteller legt Huawei sogar noch FreeBuds lite dazu, diese kosten normalerweise auch schon 129 Euro.
Nicht vergessen sollte man allerdings, dass sich das Huawei P30 lite in einem Preisbereich bewegt, in dem es eine fast unendliche Auswahl guter Smartphones gibt. Gerade hier lohnt sich ein Blick Richtung der anderen chinesischen Firma, Xiaomi ist hier auch sehr gut aufgestellt.