Fairphone 3: Das modulare Smartphone
Mit dem Fairphone 3 steht ein neues Smartphone parat, mit dem man ein Zeichen pro Umwelt setzen kann.
Mit dem Fairphone 3 steht ein neues Smartphone parat, mit dem man ein Zeichen pro Umwelt setzen kann.
Über unsere Smartphones können wir täglich Nachrichten konsumieren, wie schlimm es um die Umwelt eigentlich bestellt ist. Die wenigsten machen sich Gedanken darüber, dass auch das Smartphone selbst alles andere als ein grünes Produkt ist.
Selbst wenn man die Initiativen der Hersteller berücksichtigt, die auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind. Seit ein paar Jahren gibt es mit dem Fairphone aber eine Alternative, mit dem Fairphone 3 versucht man nun wieder Kunden zu gewinnen. Vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt.
Nachhaltige Herstellung und modularer Aufbau, dadurch zeichnet sich das Fairphone 3 aus. Modularer Aufbau bedeutet dabei eben nicht nur, dass man den Akku wechseln kann – selbst das ist 2019 schon eher selten zu finden.
Übrigens: 2020 ist das neue Modell - das Fairphone 3+ - auf den Markt gekommen und hat mit etwas mehr Power aufgetrumpft. Das modulare Prinzip bleibt das gleiche.
Auch gibt es Ersatzteile, die man relativ einfach verbauen kann, sollte da einmal etwas kaputt gehen. Das schont dann eben nicht nur die Umwelt, sondern auch gleich noch den Geldbeutel.
Jedoch muss man technisch Abstriche machen, man darf kein Smartphone auf Flaggschiff-Niveau erwarten. Selbst für die 450 Euro, die ein Fairphone 3 kosten soll, bekommt man heute Smartphones, die technisch in einer völlig anderen Liga spielen als das Fairphone 3.
Hier kommt jedoch das große Aber, denn vielen reicht ein normal ausgestattetes Smartphone völlig aus. Dabei etwas Gutes für die Umwelt tun? Warum nicht. Wenn man das Smartphone durch die austauschbaren Komponenten dann auch noch länger nutzen kann, relativiert sich auch schnell der Preis.
Und man weiß eben, dass verantwortungsvoll und konfliktfrei gehandeltes Zinn und Wolfram, recyceltes Kupfer und Kunststoff sowie Fairtrade-Gold bei der Herstellung verwendet werden.
Aber was erhält man letztendlich denn nun an Technik? Das geht bei einem 5,7 Zoll messenden Display los. 2.160 x 1.080 Pixel löst dieses auf. Die Größe ist für heutige Verhältnisse eher klein angesetzt.
Das kann durchaus interessant für manchen sein, der eben nicht das in der Hosentasche schleppen möchte, was uns vor ein paar Jahren noch als Tablet verkauft wurde. Es handelt sich beim Display um ein IPS-Panel, das mit Gorilla Glass 5 geschützt ist.
Unter der Haube verrichtet ein Qualcomm Snapdragon 632 seine Dinge. Den sollte man nicht unterschätzen, allerdings gibt es auch in der Mittelklasse durchaus potentere SoCs – auch von Qualcomm.
Passend dazu befinden sich 4 GB RAM im Fairphone 3. Speicher gibt es 64 GB, diesen kann man über den microSD-Slot aber einfach erweitern. Der Akku bietet eine Kapazität von 3.000 mAh und kann über den vorhandenen USB-C-Anschluss per QuickCharge 3.0 geladen werden. Und man kann ihn eben austauschen, sollte er nach einer Weile seine Kraft verlieren.
Foto-Enthusiasten werden mit den Fairphone 3 sicher nicht glücklich. Hinten kommt eine einzelne Kamera mit 12 Megapixel Auflösung zum Einsatz. Mehr als okaye Bilder wird man da nicht rausholen, aber auch das ist etwas, worauf nicht jeder Wert legt. Die Frontkamera löst 8 Megapixel auf.
Einen Fingerabdruckscanner findet man an der Rückseite des Smartphones. Fast schon überraschend gibt es auch Stereo-Lautsprecher. Stereo kann man quasi auch die Mobilfunknetze nutzen, das Smartphone unterstützt zwei SIM-Karten gleichzeitig und kann natürlich auch im LTE-Netz funken.
Ebenso ist NFC an Bord, GPS darf natürlich nicht fehlen und auch WLAN ac ist vorhanden. Bluetooth kommt leider nur in Version 4.2 zum Einsatz, hier wäre das modernere 5.0 sicher wünschenswert gewesen. Für manchen nicht mehr wichtig, aber: Ein 3,5 mm Anschluss für Headsets ist beim Fairphone 3 vorhanden.
Verpackt ist all das in einem 158 x 71,8 x 9,89 mm messenden Gehäuse, 187,4 Gramm faire Materialien kauft man sich mit dem Gerät, das seit dem 3. September verfügbar ist. Als System kommt Android 9 Pie zum Einsatz.
Spannend übrigens: Das Fairphone 3 wird ohne Ladekabel und Kopfhörer ausgeliefert. Dinge, die jeder schon hat und auch so wird eine Menge Elektromüll vermieden.
Freilich, das Fairphone 3 ist kein Smartphone für jedermann. Aber ein Smartphone mit dem man durchaus ein Zeichen setzen kann, mindestens für sich selbst.
Allerdings sollte auch klar sein, dass so ein Projekt eben auch nur möglich ist, wenn kleine Stückzahlen produziert werden. Würden plötzlich Millionen Fairphones benötigt, sähe die Sache auch schon wieder anders aus.