Fairphone möchte die Finanzierung des Unternehmens sichern. Dafür wurde eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.
Fairphone: Frisches Kapital gesucht

Fairphone ist bekannt für seine nachhaltig produzierten und modularen Smartphones. Das niederländische Unternehmen versucht, alle Rohstoffe für seine Smartphones aus nachhaltigen Quellen zu beschaffen und legt großen Wert auf sozialverträgliche Arbeitsbedingungen.
Dazu geht es bei Fairphone darum, möglichst wenig Rohstoffe zu verschwenden. Deshalb werden die Geräte modular ausgeliefert. Beim Blick auf das Fairphone 2 fällt auf, dass einzelne Komponenten ausgewechselt werden können und sollte eine Komponente des Smartphones defekt sein, reicht es, eben nur das eine Modul zu ersetzen.
Fairphone 3 geplant?
Die Konkurrenz auf dem Markt ist mit Huawei, Samsung oder auch Apple natürlich gewaltig und auch Apple hat es sich auf die Fahne geschrieben, die Rohstoffe nicht von zweifelhaften Anbietern zu kaufen. Dennoch muss Fairphone den Spagat schaffen, nachhaltig zu produzieren und trotzdem konkurrenzfähig zu sein.
Um auf absehbare Zeit eventuell das Fairphone 3 produzieren und die bestehenden Smartphones weiter ausrüsten zu können, hat Fairphone eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und das erste Finanzierungsziel bereits erreicht. Via Oneplanetcrowd haben Unterstützer die Möglichkeit, bei einem Mindestbeitrag von 250 Euro einzusteigen.
Rund 1,7 Millionen Euro sind bereits eingesammelt, bei Erreichen von 2,5 Millionen Euro wird die Kampagne, die eine Laufzeit von noch 9 Tagen hat, gestoppt. Alle Unterstützer werden durch ihr eingesetztes Kapital Anteilseigner, die Investition ist mit einem Zinssatz von 5 Prozent versehen – die Auszahlung erfolgt Quartalsweise.
Fairphone-Invest nicht ohne Risiko
Wer sich spontan für eine Investition bei Fairphone interessiert, sollte wissen, dass die Anteile verkauft werden müssen, falls 50 Prozent der regulären Anteilseigner ihre Anteile verkaufen. Alle weiteren Informationen findet ihr in der Investment-Übersicht von Fairphone. Das Risiko einer Beteiligung liegt in diesem Fall ausgesprochen hoch.
Denn man muss sich die Frage stellen, wie nachhaltig das Konzept in einem Umfeld ist, das auf Masse produziert und preislich immer unter dem liegen wird, das Fairphone anbieten kann. Wie vernünftig sind also die Kunden? Dazu kann sich die Situation bei einem Zulieferer ändern und die Kosten können auch hier explodieren.
In einer Zeit, in dem das Smartphone als Statussymbol gilt, dürfte es ein modulares Smartphone mit seinem eher auf Funktionalität ausgelegten Äußeren schwer haben. Dennoch ist der Grundgedanke richtig und vielleicht schafft es Fairphone ja, per Crowdfunding den nächsten Schritt zu gehen.